Donnerstag, 5. März 2015

Innenfutter für ein Dachfenster




Bei meinen Großeltern im Haus wurde vor kurzem ein neues Dachfenster eingebaut. Da das alte Fenster etwas größer war, musste ein neues Innenfutter gebaut werden.







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Der Grundrahmen

Die Materialauswahl fiel auf Fichte Leimholz in 18mm Materialstärke von denen ich zwei Platten zur Verfügung hatte, 2500x404 und 2500x300mm.




Aus Platzgründen habe ich die Platten zuerst grob mit der Stichsäge abgelängt und anschließend mit der Tischkreissäge auf 160mm Breite geschnitten.




Jetzt konnten die Teile mit der Kappsäge abgelängt und der untere Winkel geschnitten werden.


















Anschließend habe ich die Lamelloverbindungen der Rahmenteile vorgenommen.



















An der Unterkante des Rahmens am Dachfenster ist eine mittige Nut. Ich möchte das von mir gebaute Innenfutter darin einsetzen. Also habe ich die Rahmenteile mit der Oberfräse GOF 1250 LCE gefalzt.


Nachdem dies erledigt war, konnten die bereits gefertigten Teile verleimt werden.


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Die Bekleidung

Dann habe ich die Bekleidungsteile zugeschnitten. Hier entschied ich mich für eine Breite von 100mm. Diese ist nötig und deckt an manchen Stellen gerade so den Spalt zwischen Futterbrett und Wand ab.




Mit dem 3D Gehrungswinkel kann die Schnittlinie perfekt angezeichnet werden.












Sind alle Gehrungsschnitte gemacht, können die Lamellos eingefräst werden. Ich habe zwei Stück der Größe 0 in jede Ecke eingearbeitet.










Den Rahmen habe ich provisorisch mit Gehrungsklammern fixiert und auf das Gegenstück aufgelegt. Jetzt konnte ich nach dem Ausrichten meine Markierungen anzeichnen um auch hier Flachdübel einfräsen zu können.











Waren alle Fräsungen erledigt, habe ich die Eckverbindungen der Bekleidung verleim.













Am nächsten Morgen als der Leim abgebunden hatte, habe ich die die Fläche, insbersondere bei den Eckverbindungen  mit dem Hobel verputzt und anschließend geschliffen. Dies war nötig da ich im Bereich der Eckverbindungen leichte Versätze durch Maßtoleranzen hatte.




















Das Innenfutter möchte ich später in der Dachschräge wie eine Türzarge mit 2K-Montageschaum befestigen. Den Zwischenraum von ca. 5-6cm kann ich dann mit dem Schaum füllen und erreiche gleichzeitig eine Wärmedämmung. Damit dies möglich ist, muss der Blendrahmen abnehmbar sein oder muss zumindest im nachhinein angebracht werden. Ich habe mich entschieden ihn zu schrauben und die Schrauben zu versenken und mit Kappen abzudecken. Dazu habe ich am Bohrständer 10mm Bohrungen vorgenommen worin später die Kunststoffkappen sitzen.
War dies getan, konnte ich den Blendrahmen auf den Rahmen aufsetzen und provisorisch befestigen.

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Die Oberfläche vorbereiten

Jetzt habe ich alle Teile geschliffen sodass auch an Stoßkanten keine Überstände mehr vorhanden waren. Anschließend konnten die Kanten mit der Oberfräse und einem 2mm Rundfräser abgerundet werden.
 















Dann habe ich wieder geschliffen. Zuerst die abgerundeten Kanten von Hand und dann nochmals die Fläche mit dem Exzenter. Hier habe ich jetzt bis K240 geschliffen und anschließend die Fläche gewässert sodass sich die Fasern aufstellen. Nachdem das Holz trocken war habe ich alles mit einem Schleifschwamm in Maserrichtung geschliffen um die hochstehenden Fasern glatt zu schleifen. Dann habe ich den Schleifstaub mit einem Tuch und Druckluft entfernt.
Die bearbeitete Fläche war jetzt sehr glatt sodass ich mit dem ölen beginnen konnte.

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Der Ölauftrag

Zum ölen benutze ich das Surfix System von Festool. Für das Innenfutter habe ich das Heavy Duty Öl verwendet.
Nach dem ersten Ölauftrag habe ich eine gute viertel Stunde gewartet und bin dann mit dem Exzenterschleifer und dem grünen Flies drüber gegangen um das Öl in Holz einzureiben. Dann habe ich die Reste mit einem Tuch abgetragen. Bevor der zweite Ölauftrag erfolgen kann, muss 6-8 Stunden gewartet werden.









Beim Ölen ist unbedingt darauf zu achten, dass mit Öl getränkte Lappen oder sonstiges selbstentzündlich sind! Daher sollten diese nicht einfach in der Werkstatt liegen gelassen oder in den Mülleimer geworfen werden.
BEACHTEN SIE UNBEDINGT DIE HINWEISE DER HERSTELLER!



Nach der empfohlenen Trockenzeit konnte der zweite Auftrag des Öles erfolgen. Wieder habe ich das Öl anschließend einziehen lassen und bin dann mit dem Exzenter und dem weissen polierflies über die Oberfläche gegangen. Anschließend habe ich den Überschuss sorgfältig abgetragen.

Die Fläche direkt nach dem Ölauftrag
Die Fläche nachdem der Überschuss abgetragen wurde






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Der Einbau

Ich habe das Öl ein paar Tage trocknen lassen. Jetzt war das Innenfutter bereit montiert zu werden.





Das Haus meiner Großeltern wurde Ende der 50er bis Anfang der 1960er Jahren erbaut. Es war eine harte Zeit, mein Opa hat fast alles allein nach Feierabend errichtet. Maschinen oder sonstige Hilfsmittel gab es kaum, alles war noch echte Handarbeit!
In dieser Zeit wurde mit anderen Baustoffen gearbeitet als es heute getan wird. Der komplette Dachaufbau ist anders als beim heutigen Neubau, dementsprechend sind die Flächen z.T. sehr uneben. 
Als ich den fertigen Rahmen angehalten habe, hat er noch nicht ganz gepasst und ich musste im unteren Bereich noch etwas wegstemmen. Leider steht der Rahmen an manch anderen Stellen ca. 20mm von der Wand ab. Dies muss dann im nachhinein noch zugespachtelt oder mit Acryl abgespritzt werden.





Nachdem das Innenfutter auf den Rahmen des Dachfensters gepasst hat, habe ich eine dünne Naht Acryl auf den Falz des Rahmens gespritzt. Dann wurde Dieser an das Dachfenster angesetzt und mit den Türfutter-Richtzwingen von Bessey festgeklemmt.







Damit sich der Rahmen von dem Montageschaum in der Mitte nicht zusammendrückt, habe ich noch eine Strebe eingesetzt. Dann konnte der Rahmen mit 2K-Montageschaum ausgeschäumt werden. Der Rahmen wurde zuvor mit Klebeband abgeklebt um die fertig geölte Fläche vor evtl. austretendem Schaum geschützt ist.












Die schmale Fuge zwischen Fenster und Holz habe ich mit Acryl abgedichtet.












                           Dann musste noch der Blendrahmen angeschraubt werden.




Da ich beim bau des Rahmens die Schraubenlöcher versenkt hatte, konnte ich jetzt die Abdeckkappen aufstecken.

Nach Abschluss dieser Arbeiten kann die Wand beigeputzt und neu tapeziert werden.


Diese und andere Anleitungen aus Fairness bitte nur für private Zwecke verwenden!
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©HolzwurmTom 2015



3 Kommentare:

  1. Hallo Tom,
    schöne ausführliche Bau Dokumentation. Gute Arbeit und der Hinweis zur Gefährlichkeit Öl getränkter Lappen finde ich auch gut.

    Gruß
    Patrick

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    Antworten
    1. Vielen Dank Patti
      Ja die Gefahr mit in Öl getränkten Tüchern oder Lappen ist nicht zu unterschätzen. Du bist ja fachkundig aber ich möchte es nochmal verdeutlichen.
      Durch zusammenkneulen der Tücher kann es zum Hitzestau kommen und das Tuch kann sich selbstentzünden. Man sollte da unbedingt mit Bedacht vorgehen um bösen Überraschungen vorzubeugen!

      Gruß
      Thomas

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    2. Deshalb benutze ich keine Öle mehr mit Inhaltsstoffen welche sich selbst entzünden.
      Dadurch ist das Problem schon gelöst und man muss sich keine Gedanken mehr machen.

      Gruß
      Waldemar

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