Dienstag, 14. Juli 2015

Bau einer Terrassenüberdachung - Teil 2





Im zweiten Teil meiner Baudoku geht es mit dem Holzbau weiter. Ich beschreibe wie ich die Sparren angepasst und die restlichen Teile angefertigt habe.









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Im ersten Teil habe ich beschrieben, wie ich die Pfette mit den Ständern gefertigt habe. Dort ging es hauptsächlich um die Zapfenverbindung. Nachdem dies fertiggestellt war, mussten die Sparren angezeichnet und ausgeklinkt werden. Ich bin da vielleicht etwas unkonventionell vorgegangen da man die Winkelschnitte auch durch Berechnungen hätte ermitteln können. Da ich solche Terrassendächer aber nicht alle Tage mache, bin ich den für mich sicheren Weg gegangen. So habe ich die Pfette mit den Pfosten aufgestellt und ausgerichtet. Diese habe ich dann gegen umstürzen gesichert.

 Zunächst habe ich die Teile zusammengesteckt. Diese mussten dann mit Schrauben fixiert werden. Da ich sie später in aller Zimmermannsmanier mit Holznägeln zusammenhalten möchte, habe erst ein 20mm Loch mit dem Forstnerbohrer vorgebohrt welche mir später als Führung dient. Hätte ich die Schraube so hinein geschraubt, hätte die Bohrspitze des Forstnerbohrers keine Zentrierung mehr. Es wäre so unmöglich die spätere Bohrung an richtiger Stelle durchzuführen.



Zum Glück hatte ich auch heute wieder Hilfe. Mit dem Drehschlagschrauber kann diese Verschraubung ohne Probleme von einem Kind durchgeführt werden da er sich leichter halten lässt als ein normaler Bohrschrauber.
Hier hatte ich übrigens den ganz neuen
GDR 10,8 V-EC das erstem Mal in Gebrauch.










Nachdem die Wand stand, musste ich die genaue Position der Wandpfette ermitteln. Da unser Haus auf Holzständer Bauweise basiert, musste ich darauf achten, wo ich Holzbalken als Befestigungspunkte hatte. Diese konnte ich aber ermitteln indem ich mir Fotos vom Hausbau ansah.








Ich stellte mir zwei Baustützen an meine Wand um den Balken darauf abzulegen. Dann konnte er genau ausgerichtet und festgeschraubt werden. zuvor musste ich ihn noch einmal herunternehmen und die Löcher zur Befestigung bohren. Da ich die Schrauben später nicht mehr sehen möchte, habe ich zunächst 35mm Vertiefungen gebohrt um später einen Holzstopfen einzuleimen.





Waren diese Arbeiten abgeschlossen, konnte der erste Sparren aufgelegt und angezeichnet werden um ihn oben an der Wand und auch auf dem Ständer ausklinken zu können. Ich habe mir zuerst einen Sparren angefertigt und als dieser passte, alle anderen nach diesem Muster hergestellt.




Dazu habe ich immer das Original auf einen unbehandelten KVH gelegt und mit Bleistift angezeichnet. Die Schnitte habe ich dann überwiegend mit der Tauchsäge GKT 55 GCE und einer Führungsschiene durchgeführt. Da dies aber keine Zimmermannsmachine sondern eine Säge vorzugsweise für Schreiner ist, kam ich bei einmal sägen mit 55mm nicht komplett durch das Material. Dies war auch nicht schlimm denn durch die Rundung des Sägeblatt wäre mein Schnitt sowieso nicht an richtiger Stelle heraus gekommen. So habe ich meine Schnitte alle auf die Gegenseite übertragen und dann noch einmal gesägt. So hatte ich schöne gerade Schnitte. Den Rest habe ich dann mit der Handsäge ausgeschnitten.







Bei Tauchschnitten empfiehlt es sich, einen Rückschlagstop zu verwenden um sicherer arbeiten zu können!







Ein kleiner Abschnitt hilft mir dabei, die Säge im  korrekten Schnittwinkel anzusetzen. (Bild links)



Die Sparren habe ich dann mit der Kappsäge passend abgelängt.














Jetzt waren alle Sparren fertig ausgeklinkt und ich habe die Ausfräsungen für die Rinneisen vorgenommen damit diese später nicht auf den Sparren aufliegen. So sind diese dann nicht sichtbar. Ausserdem stören sie dann auch nicht bei der Querlattung.










Jetzt waren alle wichtigen Arbeiten erledigt und ich konnte vor dem ersten Anstrich damit beginnen, die sichtbaren Schnittkanten zu fasen. Ausserdem wurden alle Teile mit einer 120er Körnung geschliffen sodass die ursprünglichen Hobelspuren und kleinere Schönheitsfehler nicht mehr sichtbar waren. Wenn es nötig war, habe ich das Holz mit Spachtelmasse gefüllt.




















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Am nächsten Tag habe ich dann alle Teile mit einer Holzschutz Grundierung mit Bläueschutz grundiert. So schütze ich das Material vor Pilzbefall, Verfärbungen oder auch Holzschädlingen.

















Und wieder einen Tag später war dann der erste Auftrag der Lasur dran....






















Morgen werde ich dann noch einmal eine Schicht Lasur auftragen und im nächsten Teil geht es dann um den Aufbau der Holzkonstruktion.



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Hier geht es weiter zu Teil 3

Anfang verpasst?!
Hier geht es nochmal zum ersten Teil dieses Berichtes

© HolzwurmTom 2015



6 Kommentare:

  1. Hallo Tom, vollen Respekt für dieses Projekt. Sieht wirklich klasse aus und toll das den Nachwuchs in die Arbeit integrierst. Freu mich auf weitere Berichte.

    Gruß Patrick

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  2. Auch von mir vollsten Respekt für diese Leistung. Ich erkundige mich gerade nach Terrassenüberdachungen und bin auf Deinen Blog aufmerksam geworden. Leider bin weder ich noch mein Freund handwerklich so geschickt, als dass wir ein solches Projekt alleine stemmen könnten. Ich suche mir also einen guten Anbieter. Kannst du evtl. einen empfehlen?

    Beste Grüße

    Christin

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    1. Hallo Christin!

      Ja, es ist als Laie schon ziemlich aufwändig eine Terrassenüberdachung fachgerecht zu bauen. Es ist als Schreiner eigentlich auch nicht mein Gewerk aber es hat mir viel Spass gemacht! Es war für mich gewissermaßen eine Herausforderung, da meine Maschinen nicht auf solche Dimensionen ausgelegt sind. So musste ich viele Teile von zwei Seiten möglichst genau bearbeiten. Für einen Zimmermann im Gegensatz ist dies ein Spiel!

      So würde ich an Deiner Stelle einen örtlichen Zimmermann aussuchen. Dieser wird sicher eine gute Arbeit, welche auf die Baulichen Begebenheiten angepasst sind, abliefern!

      Einen fertigen Bausatz kann ich nicht unbedingt empfehlen da dort meist nicht gezapft wird, sondern einfach stumpf verschraubt oder mit Hilfe von unschönen Metallwinkeln die Überdachung zusammengehalten wird. Auch die Sparren sollten im korrekten Winkel ausgeklinkt sein damit sie vollständig auf dem Sparren aufliegen. Darauf wird bei manchen Bausätzen auch gerne mal verzichtet. Dies geht sehr zu Lasten der Stabilität. Eine ordentliche Schlitz und Zapfenverbindung beispielsweise braucht keine zusätzlichen Schrauben. Ein eingebohrter Holznagel hält alles zusammen und gibt enorme Stabilität, zudem sieht es auch noch sehr schön aus!

      Ja, ich hoffe, ich konnte etwas weiterhelfen und wünsche viel Spass mit der neuen Terrassenüberdachung wenn diese dann steht!

      Viele Grüße
      Thomas

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  3. Terrassenüberdachung24. Mai 2016 um 08:53

    Hallo Thomas,
    vielen Dank für deine zeitnahe Antwort und Ratschläge! Ich und mein Freund werden uns jetzt einige Gedanken darüber machen und überlegen, wie wir es am besten verwirklichen.

    Beste Grüße

    Christin

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  4. Hallo,
    klasse Blog und sehr lehrreicher Baubericht!
    Eine Frage: Wie sind die Sparren mit der Wandpfette verbunden? Liegen die einfach nur auf? Ich habe im Bericht keine Schaubverbindung diesbezüglich gefunden.

    Vielen Dank für eine Aufklärung.

    Beste Grüße
    Paul

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  5. Hallo Tom! Finde deine Überdachung sehr gelungen ��Wieso muss man eigentlich die Sparren ausklinken?
    Gruß

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