In diesem Beitrag möchte ich zeigen, wie man aus anderen Bauprojekten übrig gebliebene Holzreste super verwerten kann. Ich habe alles zusammen gesucht was Lärche oder Douglasie ist und habe daraus einen Servierwagen für die Terrasse gebaut.
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Jeder kennt das, es bleibt immer was übrig. Oft zu schade um es wegzuwerfen und deshalb wird es erstmal in die Ecke gestellt - Man könnte es ja noch mal gebrauchen.
So ist es natürlich auch bei mir. Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich in einem Holzgroßhandel arbeite, wo immer mal was an Stapel- oder Verpackungshölzern anfällt was ich mir dann mitnehmen kann.
So haben sich die letzte Zeit ein paar Stücke Lärche oder auch Douglasie Kanthöltzer, Glattkantbretter oder auch Terrassendielen angesammelt. Ich wollte etwas daraus bauen und schnell fand ich ein passendes Projekt. Ein rollbarer Tisch für die Terrasse der als Ablage beim Grillen oder auch als Servierwagen dienen sollte. Das Ziel war, nur das "Restholz" zu verwenden!
So habe ich mir eine grobe Skizze mit den gewünschten Aussenmaßen gemacht, dann habe ich angefangen das nötige Material zuzuschneiden.
abgelängt.
Die 18mm Glattkantbretter wurden aufgetrennt und anschließend mit der Kappsäge (Bosch GCM 12 JL) auf passende Länge geschnitten.
Anschließend wurden die Lamelloschlitze für die Eckverbindungen in die Rahmenteile und Kanthölzer gefräst...
...und dann die Kanten auf dem Frästisch gefast.
Jetzt konnte das Gestell verleimt werden. Hierzu musste ich alle langen Zwingen benutzen die mir zur Verfügung stehen. Bessey DuoKlamp, Einhandzwinge EZS, und die leichten Druckguss Schraubzwingen LM. Hier gefielen mir die EZS 90-8 am besten da sie sehr komfortabel zu bedienen sind und mit 2000N ausreichend Spannkraft für diese Aufgabe aufbringen.
Beim verleimen ist darauf zu achten, dass nach dem Spannen, die Rechtwinkligkeit überprüft werden muss. Dies kann mit einem Schreinerwinkel getan werden oder noch genauer, mit der diagonalen Messmethode. Hier wird der Maßstab oder auch ein Maßband von einer Ecke zur anderen gehalten und abgelesen. Anschließend entgegengesetzt. Stimmen die Maße überein, ist alles im rechten Winkel. Natürlich muss der Maßstab/Maßband jeweils am gleichen Punkt angehalten und abgelesen werden. Ist eine leichte Abweichung vorhanden, reicht es oftmals, eine oder zwei Zwingen leicht schräg zu versetzen und wieder festzuziehen. Dabei sollte das Maß wieder kontrolliert werden.
Als der Leim getrocknet war, habe ich die Rollen angeschraubt. Wichtig ist hier, dass die Löcher vorgebohrt werden da das Holz sonst reißen würde. Ich habe 50mm lange Spax Rundkopfschrauben verwendet mit 4,5mm Durchmesser.
Zwei der Rollen sind zum feststellen und lassen sich dann sogar nicht mehr drehen. Die Rollen haben eine Gesamthöhe von 100mm.
Die untere Ablage wollte ich aus Resten der Lärche Terrassendielen fertigen. Aus den äusseren Brettern habe ich die Tischbeine mit der Stichsäge (Festool PS 420) ausgeschnitten.
Als die Bretter alle passend zugeschnitten und ausgerichtet waren, habe ich sie mit den DuoKlamp festgeklemmt sodass sie nicht mehr verrutschen konnten. Mit Keilen habe ich zusätzlich Druck auf die mittleren Hölzer ausgeübt sodass auch diese fest sitzen. Dann konnte ich den Wagen umdrehen und die Bretter mit 34/58mm Rahmenhölzern verschrauben. So sind von oben keine Schrauben sichtbar.
3mm HDF Streifen helfen den richtigen Abstand einzuhalten |
Für die obere Beplankung hatte ich ein gehobeltes 40mm Lärche Brett zur Verfügung welches eine Breite von 250mm hatte. Dies schnitt ich zuerst auf handliche 600mm lange Teile auf. Da das Brett schon etwas verdreht war, habe ich es auf gleich breite Teile der Länge nach aufgetrennt. So werden die Teile später nicht reißen und bleiben Formstabil. Nach dem Schneiden habe ich die Kanten am Frästisch gefast.
Wieder habe ich 3mm Abstände gewählt und die Teile mit Zwingen fixiert. Dann wurde alles mit zugeschnittenen 40x40mm Leisten von unten miteinander verschraubt. So sieht man am fertigen Wagen keine Schrauben.
Auch wenn der Wagen unter dem Terrassendach steht, wollte ich das Holz durch ein Öl oder eine Lasur zusätzlich schützen, da eben auch Luftfeuchtigkeit oder UV-Strahlung das Holz belasteten. Ausserdem sollte die Oberfläche abzuwischen sein, falls mal etwas darauf ausläuft. Ich habe mich für die gleiche Lasur entschieden welche ich auch für die Terrassenüberdachung verwendet habe da ich mit der Qualität durchaus zufrieden bin. Ich habe sie schon oft bei anderen Projekten wie beispielsweise dem Carport verarbeitet. Es handelt sich hierbei um eine wasserverdünnbare Lasur von Sikkens. Diese habe ich zwei Mal aufgetragen.
NOTE:
Lärche oder Douglasie ist im Grunde auch ohne eine Lasur oder Öl lange haltbar da es im Gegensatz zu z.B. Fichte einen relativ hohen Harzanteil enthält. Das Holz verfärbt sich in unbehandelten Zustand durch Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit grau was aber auf die Haltbarkeit keinen Einfluss hat. Durch die Harze ist es sehr strapazierfähig und lange haltbar. Diese z.T. heimischen Hölzer eignen sich besonders für den Aussenbereich.
Die untere Ablage habe ich zum farblichen Kontrast unbehandelt belassen. Diese ist, wie oben beschrieben, nur miteinander verschraubt und herausnehmbar. So kann diese, falls sie schnell verwittern sollte, leicht ersetzt werden.
DIY
Dieser Beistelltisch ist wirklich sehr einfach zu bauen und auch für Neulinge leicht realisierbar. Sollte keine Flachdübelmaschine vorhanden sein, kann das Projekt auch mit normalen Holzdübeln und Markierspitzen umgesetzt werden. Bei der Materialauswahl kann man den Tisch seinen Bedürfnissen anpassen und so individuell fertigen. Glattkantbretter, Kanthölzer und co bekommt man alle in den benötigten Maßen beim Holzfachhandel. Diese müssen dann größtenteils nur noch abgelängt werden. An Arbeitszeit habe ich inkl. schleifen und streichen ca. 4 Stunden benötigt, es ist wenn man die Trockenzeit von Leim und Farbe berücksichtigt das ideale Wochenendprojekt.
Ende
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© HolzwurmTom 2015
Hallo Tom!
AntwortenLöschenToller Blog!
Der Servierwagen gefällt uns super - prima Umsetzung! Danke, dass Du dabei SPAX verwendet hast. Wenn Du magst, können wir Dein Projekt auch gern auf unseren Social Media-Kanälen mit Link zum Blog veröffentlichen wie z.B. auf facebook.com/SPAX. Interesse?
Viele Grüße aus Ennepetal,
Dein SPAX-Team
Hallo Spax Team,
Löschenes freut mich, dass Euch mein Blog und der aktuelle Beitrag gefällt. Gerne könnt Ihr ihn weiter teilen!
Viele Grüße
Thomas
Hallo Tom,
AntwortenLöschengutes Projekt zur Resteverwertung. Sowas muß ich auch auf die TODO Liste nehmen.
Wie sind denn die Abmessungen (Höhe, Breite, Tiefe) des ganzen? Sind die Rollen groß genug für die Plattenfugen auf der Terrasse?
Hallo Wolfram,
Löschender Wagen hat die Maße von H:675 B:700 T:500 mm. Die Rollen haben einen Aussendurchmesser von ca. 75mm.
Er lässt sich ganz gut rollen, holpert jedoch etwas wenn er über die Fugen rollt. Bei unseren Pflastersteinen sind aber auch recht breite Fugen von ca. 10mm.
Viele Grüße
Thomas
Hallo Thomas!
AntwortenLöschenWas ist das für eine Lasur, die Du da benutzt hast?
Gruß Marcus
Hallo Markus,
Löschenich habe hier die Sikkens WF 761 Lasur verarbeitet. Diese verwende ich schon seit vielen Jahren und habe gute Erfahrungen damit gemacht.
Gruß
Thomas
Ich bin ziemlich beeindruckt.
AntwortenLöschenSonst beschäftige ich mich quasi beruflich mit solchen Dingern und freue mich aber immer, wenn Leute noch Dinge selbst machen, anstatt die immer gleich von der Stange zu kaufen.
Letztens hatte ich noch einen total schönen Scheunenfund in der Hand, der dann restauriert wurde. Das fand ich auch echt richtig gut.
Liebe Grüße,
Christian
Hallo Christian
LöschenVielen Dank für Dein nettes Feedback!
Beste Grüße
Thomas
Hallo Tom,
AntwortenLöschendie Hölzer, auf denen die untere Ablage verschraubt sind, sind dann vermutlich wiederum an den Kanthölzern verschraubt, oder?
Oder liegt die untere Ablage nur lose auf?
Gruss
Thomas
Hallo Thomas,
Löschenja genau, alles von unten miteinander verschraubt.
Viele Grüße
Thomas